Impfen und Antigen-Schnelltests – bricht die Welle?

Es wird immer wieder von den Virologen, dem RKI und anderen Wissenschaftlern darauf hingewiesen, dass die so genannte Dritte Welle auch auf eine vermehrte Wirkung der Mutanten, insbesondere des britischen Ablegers B117, zurückzuführen ist. Diese soll infektiöser sein, häufiger jüngere Mitbürger – auch Kinder – treffen und zu mehr tödlichen oder schweren Verläufen führen. Wir haben es (Aussage der Politiker) mit einer “anderen Pandemie” zu tun. 

Es wird auch deutlich gemacht, dass eine Beherrschung der Pandemie, abgesehen von AHA,  durch zwei Prozesse geschehen kann: die zweite Welle kann durch die Impfung und durch die breite Anwendung von Antigen-Schnell- und Selbsttests “gebrochen” werden.

Impfung:
Nach anfänglichen Kommunikationsproblemen über die Validität der Studien, die zu schnell und zu oberflächlich abgelaufen seien, ist derzeit klar, dass die Vakzine alle eine Wirksamkeit von zwischen 90 und 95% ausgewiesen. Es kam Abe auch zur Publikation von schweren Zwischenfällen beim AstraZeneca-Impfstoff (AZ) in Form von zerebralen Sinusvenenthrombosen,  deren Überzufälligkeit von den Zulassungsbehörden zwar bestritten wird, diese aber  leider immer noch nicht völlig ausgeräumt ist. Es kommt immer wieder zu Berichte über diese heparintherapie-ähnlichen Gerinnungsprobleme (HIT) – ca. 31 in der BRD; Stand heute), ohne dass das wissenschaftlich ausdiskutiert wird. Die “Impflinge” sind weiter verunsichert. Verschiedene Unikliniken und die Stadt Euskirchen haben daher die Impfung mit AZ bei Frauen unter 60 erneut ausgesetzt

Ausserdem ist nicht abschließend bekannt, ob die Impfstoffe und vor allem welche auch gegen das mutierte Virus wirken. Dabei muss auch in Betracht gezogen werden, das es inzwischen mehrere Mutanten gibt – Nene der britischen die südafrikanische, die brasilianische Mutante.

Wir gehen aber davon aus, dass die Vakzine allgemein wenigstens teilweise (70%? 80%? eine Wirkung zeigen.

Antigen-Tests:

Der Nachweis einer Infektion mit dem SARS-CoV2-Virus gelingt standardmäßig mit dem polymerase-chain-reaction-Test, kurz PCR-Test. Treffsicherheit – Spezifität/Sensitivität 95-97%. Dieser Test ist aufwändig, sowohl von der Abnahmetechnik her, die meist als unangenehm empfunden wird, als auch von der Bestimmungstechnik her, die im Labor mit zeitlicher Verzögerung stattfindet. Daher ist die Einführung der sog. Schnelltests auf dem Prinzip der Antigen-Antikörper-Reakion beruhend, eine sehr gute Alternative, da

  • die Abnahmetechnik wesentlich vereinfacht ist (vordere Nase, Rachenspülung, Spuckprobe)
  • sie auch als Selbsttest vom Laien angewendet werden können,
  • kein Labor zur Durchführung benötigt wird.
  • Die Ergebnisse stehen nach ca. 15 min zur Verfügung.

Diese Tests können zur so genannten Lockerungsstrategie beitragen, die tatsächliche Infektionsrate in der Bevölkerung  sehr gut verifizieren und die Kontaktverfolgung verbessern, wenn zwei wichtige Voraussetzungen erfüllt sind:

  1. Sicherheit gegenüber Goldstandard PCR
  2. valide, möglichst digitale Dokumentation des Ergebnisses

zu(1) Nach einer Erklärung des BfArm (Bundesinstitut f. Arzneimittel und Medizinprodukte) haben inzwischen 24 Hersteller solcher Testkits die Zulassung, bei denen dieVorgeben des PEI erfüllt sind:

Sensitivität >80% – richtig positiv, Spezifität >97% – richtig negativ

Diese Vorgabe, die noch vom Inzidenzwert abhängt (Vorhersagewahrscheinlichkeit), erfüllen nicht alle angebotenen Tests! Es ist notwendig, dass sie nach den Vorgaben des Herstellers durchgeführt werden. Dies schränkt die Durchführung als Selbsttest erheblich ein. Die derzeit arbeitenden Testzentren sind ebenfalls nicht durch PEI oder RKI autorisiert.

zu(2) Nur ein validierter und autorisierter Test ist in der Lage, die angegebenen Sicherheiten zu gewährleisten. Negative Tests können nur tagesaktuell verwertetwerden, positive Tests müssen eine PCR + Quarantäne nach sich ziehen.

Prof. Tim Meyer hat diese in seinem Interview in der SZ v. 30.3.2021 so erklärt:

“Was al­ler­dings ge­löst wer­den muss – und das kön­nen nicht wir, das kann nur die Po­li­tik: Die Test­ergeb­nis­se müs­sen ir­gend­wie or­dent­lich do­ku­men­tiert wer­den. Es kann ja nicht sein, dass der Schü­ler abends in sei­nen Ver­ein kommt und sagt: Hal­lo, heu­te mor­gen war ich ne­ga­tiv, und al­le müs­sen es glau­ben. Die­sen Punkt muss man ir­gend­wie lö­sen. Aber das Pro­blem be­steht oh­ne­hin – nicht nur für den Sport. Wenn der Schü­ler abends ins Ki­no ge­hen wür­de, müss­te er ja auch be­le­gen, dass er ne­ga­tiv ge­tes­tet wor­den ist.”

Als Konsequenz folgt, dass Selbsttests kritisch zu sehen sind. Tagesaktuelle Negativtests, die unter autorisierter Aufsicht genommen und dokumentiert werden, könnten aber einen Sportbetrieb innen gestatten.