(s.a. Beitrag Corona-Impfstoff aktueller Stand)
Die Medien überschlagen sich heute förmlich: “Die Welt wartet auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Nun scheint eine baldige Zulassung in den USA und Europa möglich. Das Mainzer Unternehmen Biontech hat zusammen mit seinem US-Partner Pfizer erste Ergebnisse aus der laufenden, abschließenden Studie zu ihrem Impfstoff-Kandidaten vorgelegt. Demnach soll er einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung bieten. Bislang seien zudem keine schwerwiegenden Nebenwirkungen aufgetreten. (Tagesschau.de, 9.11.2020, 15:15)”
Dabei handelt es sich um eine erste Pressemitteilung einer offenbar weit fortgeschrittenen Studie (Phase III) zur Vakzine-Therapie, die angeblich in den USA schon zur Zulassung (Phase IV) ansteht. Obwohl die Teilergebnisse vielversprechend sind, ist hier große Vorsicht geboten, denn
- Die Studie ist bei weitem nicht abgeschlossen: auf der Originalseite wird ein geschätztes Enddatum der Untersuchungen mit 13. Juni 2021 angegeben.
- Mit einem kompletten Studienabschluss (Peer Review, offizielle Publikation) ist erst 2022 zu rechnen
- Insbesondere fehlen noch die Altersbezüge
- das so genannte “rolling review”-Verfahren, das hier offenbar angewendet wird, ist nicht etabliert.
- die Zahl von 95 Infektionsfällen (90% davon in der Placebogruppe) bei einer Gesamtzahl von mehr la 40.000 Teilnehmern ist sehr gering. Hier muss das Gesamtergebnis abgewartet werden.
- die Nebenwirkungen Fieber und Schmerzen scheinen “etwas gravierender” zu sein asl bei einer normalen Grippeimpfung: dies muss weiter untersucht werden.
Dies entspricht auch den Aussagen von Virologen und Statistikern, die die Medien-Hype für verfrüht und noch nicht nachvollziehbar halten.
Es ist also nicht geboten, hier von ersten Ergebnissen zu reden, denn die gibt es noch nicht. Und eine verfrühte Zulassung – möglicherweise auf politischen Druck – birgt ein erhebliches Sicherheitsrisiko.