Unsere Projekte – Gedanken zum Jahreswechsel 2024
Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende entgegen. Man sollte sich fragen, was es an Aktivitäten und neuen Entwicklungen gebracht hat, z.B. aus der Sicht des mit Öffentlichkeitsarbeit und Digitalisierung betrauten Mitgliedes des Vorstandes. Was aber wird die Zukunft 2025 bringen? Da stehen auch wesentliche personelle Änderungen des Vorstandes bevor, auf die es sich einzustellen gilt.
Beginnen wir mit der Öffentlichkeitsarbeit. Hier wurden von Helmut Röder und seinen Mitstreitern (Kreisel, Neubauer-Kiefer und Hennersdorf) zwei wichtige Vorhaben umgesetzt: die neuen Broschüre „Für Ihr herzgesundes Leben“ und der Info-Flyer für Patienten. Sie sind Beiträge für eine sinnvolle und tiefgreifende Information unserer Herz-Patienten, denn immer noch sind zu wenig Interessenten verfügbar; die Informationskette von Rehaklinik über Hausarzt, Kardiologen und letztlich Herzgruppe funktioniert noch nicht richtig.
Beide Dokumente dienen diesem Zweck, und sie sind vorzüglich gearbeitet. Man kann sagen, sie können sich sehen lassen. Hier liegt aber auch ein wichtiger Schwachpunkt der zitierten Öffentlichkeitsarbeit. Im Saarland sind sehr viele, vielleicht zu viele Akteure im Gesundheitswesen tätig. Man sehe sich an: Das Saarland lebt gesund (DSLG), Selbsthilfe KISS, PUGIS, Gesundheitsregion Saar, etc. Alle verfolgen die allerseits anerkannten Ziele, Prävention und Gesundheit im Saarland umzusetzen. Doch leider fehlen Hinweise auf die Effizienz der Massnahmen und deren wissenschaftliche Evaluation. Übrigens werden auch die HGS und ihre Gliederungen dort nicht als Reha-Institution oder als Präventionsträger aufgeführt. Links uzu HGS bestehen nicht. Hier ist sicher viel zu tun.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Entwicklung eines Digitalprojekts mit zwei Ansätzen: (1) Aufarbeitung und möglichst Ersatz der Vielzahl von analogen Dokumenten, (2) Erstellung einer immer wieder aktualisierten Datenbank der Mitgieder oder Teilnehmner an den Gruppentreffen. Man kann nicht sagen, dass dieses ehrgeizige Projekt gescheitert ist, aber: Beide Projektanteile wurden bisher nur unvollkommen umgesetzt, oder, um es klarer zu beschreiben: die Digitalisierung ist bisher nicht über eine teils fruchtbare Diskussionsphase hinweggekommen. Die Gründe sind eindeutig: es hapert sehr an der praktischen Umsetzung und – noch wichtiger – an der Akzeptanz der Mitarbeiter.
Letzteres ist es, das nicht nur in unserem „kleinen“ Bereich Probleme gebracht hat, sondern das allgemein die Digitalisierung im politischen wie auch im medizinischen Sektor ausbremst. Wir sind in der Phase der Präparation, nicht der Umsetzung oder der praktischen Anwendung. Doch darf dieses Phase nicht zu lange dauern. KI läßt grüßen, denn die Bearbeitung großer Datenmengen mit Hilfe künstlicher Intelligenz und lernenden Sprachmodellen (Large Language Models LLM) ist ja eine der Herausforderungen unserer Zeit.
Hier sollte ja auch das Digitalprojekt von HGS ansetzen, indem es über eine aktualisierte Datenbank in der Lage sein kann, kleinere und größere Datenmengen evaluativ und wissenschaftlich zu bearbeiten. Doch hiervon sind wir derzeit weit entfernt. Wie kann man die Mitarbeiter – also Gruppen-Ärzte, Übungsleiter und Gruppenleiter, überzeugen, dass die Zunft der Herzgruppenarbeit auch und überwiegend im digitalen Bereich liegt? Wie kann man sie anleiten, die neuen Eingabemöglichkeiten als Arbeitserleichterung zu nutzen?
Das zeigt ein Blick auf ein weiteres Teilprojekt auf diesem Sektor: das E-Learning-Angebot. Es lohnt sich, darauf zu setzen, um Mitarbeiter auf diese kommende digitale Herausforderung vorzubereiten und vor allem Ablehnung durch Zustimmung zu ersetzen. Das Teilprojekt Elearning für HCPs ist da eine Möglichkeit. HCP bedeutet „HealthCare Professionals“ un umfasst auch den oben genannten Personenkreis. Im Ansatz beinhaltet dieses Projekt Aus- Fort- und Weiterbildungsangebote, die analog und als Präsenzunterricht bereits heute praktiziert werden. Ein erster Schritt könnte darin bestehen, dieses Angebot digilat z.B. als Webinar zu gestalten und es mit einem obligaten Quiz abzuschließen. Ähnlich der CME-Vergabe der Ärztekammern könnte hier ein Anreiz geschaffen werden.
An dieser Stelle muss man ein weiteres Projekt ansprechen, das ebenfalls positiv zu werten ist: die Arbeit des wissenschaftlichen Beirate (WBR) von HGS mit dessen eigener Website. Nach coronabedingter längerer Pause hat der WBR ein neues wissenschaftliches Studienprojekt gestartet, das die kliische Wirkung der Herzfrequenzvariabilität HRV zusammen mit einer Auswertung der gesundheltilichen und Lebens-Qualität in einer speziellen Herzgruppe zum Gegenstand hat. Es handlet sich um die neuen Herzinsuffizienzgruppen (HIG), die hier über zwei Jahre evaluiert werden sollen. Die Studie heißt OUTQUESTHRV.
Wenn man die Arbeit der vergangenen fast zwei Jahre abschließend beurteilen will, kann man festhalten:
(1) Unsere Öffentlichkeitsarbeit (Broschüre und Flyer) hat positive Ergebnisse hervorgebracht. Die saarlandweite Präsenz von HGS in den diversen angebotenen Präventions- und Rehablitationsfeldern dagegen ist noch verbsserungsfähig.
(2) Das Digitalisierungsprojekt ist leider bisher nicht praktisch umgesetzt worden. Es muss als permanente Herausforderung auch für 2025 angesehen werden. Die Umsetzung der analogen in digitate Eingabeformulare ist zwar schon weitgehend gelungen, doch stehen die Einrichtung einer Datenbank und die Personalisierung der Eingaben erst am Anfang. Diese Aufgaben sind als noch ungelöstes Problem zu betrachten. Scheitern ist weiterhin möglich.
(3) Das Studienprojekt OUTQUESTHRV des wissenschaftlichen Beirats, das gerade begonnen wurde, verspricht für 2025 eine interessante Aufgabenstellung zu werden.