Hier finden Sie eine kurze Übersicht der möglichen Trainings- und Versorgungsmöglichkeiten in einer CHI-Gruppe. Wichtig sind Arztpräsenz und die Übungsleiter (ÜL) mit einer für diese Gruppen speziellen Ausbildung.


Als Methoden des Ausdauertrainings werden Gehen, Walken und Ranfahren, aber auch das Laufband angeboten. Sehr gut geeignet ist das Ergometertraining, da es exakt dosierbar ist und Puls- und Blutdruckkontrolle ermöglicht. Im Herzgruppentraining kann diese Methode nicht angewendet werden. Der Übungsleiter ist bei den Übungen auf die konventionelle Pulskontrolle angewiesen. Hier empfehlen sich errechnete Trainings-Pulswerte von 50-60% der Maximalfrequenz, d.h. ein Trainingspuls eines 70jährigen liegt dann bei ca. 90-100/min.

Die Belastungstoleranz kann auch über die BORG-Skala gemessen werden; es fehlen hier Richtwerte, doch kann man sich – neben der Empfehlung “Laufen ohne zu schnaufen” oder “Radeln mit ruhigen Wadeln” – Werte von 9-13 auf der 15stufigen Skala vorstellen.

Dieses Training dient der Muskelkräftigung, da bei chronisch kranken Patienten mit CHI oft auch eine Sarkopenie (Muskelschwund) und/oder Osteoporose vorliegen. Die Methoden sind langsame Übungen mit häufigen Wiederholungen (z.B. 10), z.B. mit dem Theraband, dem Ball oder mit Gewichtsmanschetten. Entgegen der DGPR-Empfehlung sind im normalem Gruppenbetrieb gerätegestützte Übungen nicht möglich, können aber in Fitnessstudio als zusätzliches Training (on top) Anwendung finden.

Bei den CHI-Patienten liegt oft eine Störung der Lungenfunktion durch vorangegangene Herz-Verschlechterungen vor (akute Luftnot), sodaß hier spezielle Übungen möglich sind. Sie bestehen u.a. in Atemwahrnehmung, Brust-Bauchatmung, Übungen zur Stärkung der Atem-Muskulatur. Auch hier ist eine spezielle Schulung derÜL notwendig.

Gesundheitserziehung und Ideenaustausch sind schon jetzt wesentlicher Bestandteil der konventionellen Herzgruppenarbeit und müssen in diesen Gruppen zweifellos intensiviert werden. Schwerpunkte können sein: Lebensstiländerung, Bewegung und Aktivität im Alltag und häusliche Trainingsaufgaben. Es sollte am Gruppentermin eine Rückmeldung an Arzt und Übungsleiter erfolgen.

Eine CHI-Gruppe bedarf einer sorgfältigen Dokumentation. Diese sollte folgende Punkte beinhalten:

  1. Aktueller Status des TN
  2. Besonderheiten seit letzter Teilnahme
  3. Ablauf der Übungen, evtl. Zwischenfälle
  4. gemessene Herzfrequenzen

Die Dokumentation sollte unbedingt digital und anhand vorbereiteter Eingabemasken erfolgen.

Es gibt in dieser Hochrisikogruppe wichtige Kontraindikationen der Teilnahme am Übungsbetriebs. Jede akute Verschlechterung, z.B.

  1. Dekompensation
  2. Akutes Koronarsyndrom bei KHK-Patienten
  3. akuter Infekt (COVID)
  4. Herzrhytmusstörungen, die symptomatisch sind (Schwindel, Bewusstseinsverlust, evtl. mit Reanimation)